"Bleibt in Bewegung!" - Unser Impuls zum Vinzenzfest

Am 27. September gedenken wir des Gründers der Barmherzigen Schwestern

Statue des hl. Vinzenz von Paul im Petersdom

Vincent de Paul galt schon zu Lebzeiten im 17. Jahrhundert in Frankreich als Genie der Nächstenliebe, der als Priester die Findelkinder, die vor den Haustüren abgelegt wurden, in seine Obhut nahm, die Kranken in ein Hospiz aufnahm, die Armenfürsorge in Stadt und Land organisierte und die geistliche Not des Klerus wahrnahm, indem er in Paris eine eigene Priestergemeinschaft gründete, die „Congregation der Mission“ (1625), bekannt als Lazaristen oder Vinzentiner. Er war auch der Begründer einer neuzeitlichen Caritas, der „Filles de la Charité“ (1633), der Töchter der christlichen Liebe, auch Barmherzige Schwestern oder Vinzentinerinnen genannt.

 

Viele der vinzentinischen Gemeinschaften führen in ihrem Wappen den Wahlspruch: „Die Liebe Christi, des Gekreuzigten, drängt uns.“

 

Ich möchte Sie jetzt mitnehmen in den Petersdom in Rom zur Statue des hl. Vinzenz von Paul, um in der Begegnung mit ihm zu lernen, welchen Anspruch dieser Wahlspruch an uns stellt: Vinzenz steht als Priester vor uns, bekleidet mit Chorrock und Stola. Seine ganze Gestalt ist in Bewegung. Dies drückt sich auch im Faltenwurf des Gewandes aus. In der linken Hand hält er das Kreuz Christi. Zugleich öffnet sich sein Mund, der das Wort des Propheten Jesaia spricht, das wir im Lukasevangelium, Kap. 4,18, lesen: „Er hat mich gesandt, den Armen das Evangelium zu bringen!“ Dies steht in lateinischer Schrift auf dem aufgeschlagenen Buch zu Füßen des hl. Vinzenz. Mit dem Zeigefinger der rechten Hand weist Vinzenz über sich hinaus auf die Quelle seines Armendienstes, nämlich – Der am Kreuz ist meine Liebe!

„ERBARMENDE LIEBE GEWINNT DIE WELT“ ist ein Ausspruch von ihm.

 

Seine Spiritualität sagt uns: Bleibt in Bewegung - Gott will euch durch die Ereignisse der Gegenwart etwas sagen. Vinzenz sprach oft von der Vorsehung Gottes. Wer sind HEUTE die Armen, die unsere Unterstützung brauchen und der Hilfe bedürfen? Im reichen Europa schwindet der Glaube. Papst Franziskus ruft uns auf: „Wir brauchen die Barmherzigkeit heute so dringend und es ist wichtig, dass die Gläubigen sie leben.“

 

Schwester M. Adelinde Schwaiberger