Schwester Rosa Maria Dick bleibt für weitere sechs Jahre Generaloberin der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul mit dem Mutterhaus in München. Das aus 18 Schwestern bestehende Generalkapitel der Kongregation, höchstes Entscheidungsgremium der Gemeinschaft, wählte sie unter der Leitung von Kardinal Reinhard Marx für eine zweite sechsjährige Amtszeit. Schwester Rosa Maria leitet die Ordensgemeinschaft mit Unterstützung von vier ebenfalls neu gewählten Generalrätinnen: Schwester M. Katharina Blümhuber, Schwester M. Evelina Franzl, Schwester M. Imelda Hillmeier und Schwester M. Adelinde Schwaiberger.
Schon Wochen und Monate vor dem Generalkapitel hatten sich die derzeit 143 Schwestern der Gemeinschaft in ihren Konventen mit dem Hauptthema der Tagung befasst: „Unser reiches Erbe beauftragt uns zu teilen und zu übertragen.“ Dabei war ein realistischer Blick auf die kleiner werdende Gemeinschaft wichtig gewesen. Das Thema griff auch die 60-fache Buchautorin Andrea Schwarz auf sehr lebendige Weise auf, um die Kapitelschwestern auf ihre Zusammenkunft einzustimmen. Sie verstand es, das „reiche Erbe“ bei jeder Schwester wachzurufen, aber auch im Blick auf die 190-jährige Geschichte der Gemeinschaft, der seit der Gründung 1832 über 6000 Schwestern angehörten.
Aufgabe des Generalkapitels war es, die Weichen für die nächsten sechs Jahre zu stellen. Wie sieht das vinzentinische Charisma heute aus? Welche Orientierung gibt der heilige Vinzenz von Paul (1581-1660), der große Heilige der Nächstenliebe und Mitbegründer der Barmherzigen Schwestern, in der Jetztzeit? Angesichts einer überschaubaren Zahl an Schwestern, die noch aktiv in den ordenseigenen Einrichtungen mitarbeiten, war dem Generalkapitel klar, dass die Barmherzigen Schwestern den Wandel konstruktiv mitgestalten wollen, was z.B. bedeutet, dass zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr und mehr Leitungsverantwortung übernehmen werden – gemäß dem Motto des Generalkapitels: „Unser reiches Erbe beauftragt uns zu teilen und zu übertragen.“ Vorangebracht werden soll auch die Gründung einer Stiftung, in der die Einrichtungen der Schwestern zukunftssicher aufgehen sollen. Zur Kongregation der Barmherzigen Schwestern gehören unter anderen zwei Krankenhäuser, fünf Alten- und Pflegeheime, eine Berufsfachschule für Pflege sowie die Adelholzener Alpenquellen GmbH. In den Einrichtungen der Barmherzigen Schwestern sind insgesamt ca. 1700 zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Das Generalkapitel unterstützt auch die Pläne mehrerer Mutterhäuser von Barmherzigen Schwestern im deutschsprachigen Raum, die noch sehr viel enger als bisher zusammenarbeiten und zusammenrücken wollen, um miteinander den Wandel besser meistern zu können.