Detailliebe in der Schwarznäherei

Auf besondere Bedürfnisse eingehen

Seit 1993 wird jedes Jahr am 3. Dezember weltweit der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen begangen. Die Vereinten Nationen riefen diesen Tag ins Leben, um auf die Rechte und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen aufmerksam zu machen und die gesellschaftliche Inklusion zu fördern.

 

In der sogenannten Schwarznäherei der Barmherzigen Schwestern (es gibt auch eine Weißnäherei) werden drei der vier Ordenstrachten genäht: schwarz, dunkelblau und grau. Hier  berücksichtigen wir seit jeher die Bedürfnisse von Menschen mit körperlichen Einschränkungen: sei es ein breiterer Schnitt für Schwestern mit Mobilitätseinschränkungen oder ein praktischer Reißverschluss vorne damit man sich beim Schließen nicht verdrehen muss. Mit Sorgfalt und Liebe zum Detail werden so Kleidungsstücke gefertigt, die Rücksicht nehmen auf die körperlichen Einschränkungen von Menschen.

 

Diese Anpassungen werden in der Schwarznäherei von zwei langjährigen Kolleginnen mit beeindruckender Erfahrung und großem Engagement umgesetzt. Beide haben eine Gehörbeeinträchtigung. Um allen Kolleginnen und Kollegen eine uneingeschränkte Teilhabe zu ermöglichen, gehören bei  unseren Mitarbeitendenversammlungen und Feiern Gebärdendolmetscher/innen ganz selbstverständlich dazu,

 

Luise von Marillac, die Patronin aller in der Sozialarbeit tätigen Menschen und unsere Ordenspatronin, forderte schon im 17. Jahrhundert "Wir schulden jedem Menschen Achtung." Dazu gehört zuhören, verstehen und auch in kleinen Dingen faire Chancen für alle zu schaffen, indem wir individuellen Bedürfnissen Rechnung tragen.

 

rabe/wach