Bedenke...! - Unser Impuls zum Beginn der Fastenzeit

Der Aschermittwoch zeigt, woher wir kommen und wohin wir gehen

Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst.
– So hören wir am Aschermittwoch, jede/r persönlich, bei der Aschenauflegung.

Im 2. Schöpfungsbericht in Gen 2, 7 steht: Gott der Herr formte den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem.

Der Mensch aus Ackerboden geformt, von Gottes Hand geschaffen, als sein Abbild (Gen 1, 26+27), nur wenig geringer als er selbst (Ps 8, 6).

Mir will scheinen, der Ritus am Aschermittwoch macht bewusst, woher wir kommen und wohin wir gehen. Das irdische Leben bewegt sich vom Geschaffen-Sein aus Gottes Hand bis zur Rückgabe in Gottes Hand. Dieses „Bedenke...“, das mir aufs Erste bedrohlich wirkt, weckt auch eine tiefe Sehnsucht: die Sehnsucht danach, dass dieses irdische Leben vor Gott, vor seinem Blick, in Ordnung sein möge. An der Realität des Todes, auch des eigenen Todes, kommt niemand vorbei, aber der, der das Leben geschenkt hat, will Gemeinschaft mit seinen Geschöpfen, will gelingendes Leben und am Ende sein einmal gegebenes Geschenk erfüllt, verwandelt, in sein Bild gewandelt wieder in die ewige Gemeinschaft mit ihm aufnehmen, als ein Steinchen in dem sich immer weiter entfaltenden Mosaik, dass Gott sich als wunderbares, vollkommenes Bild erschaffen will.

„Bedenke …“ – lassen wir uns dieses Wort zu einem Trostwort werden.

 

Sr. Miriam Strunz MSsR